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(Dieser Beitrag erschien in der Tribüne des Zürcher Oberländers)

Seit einigen Wochen gilt für einige Gemeinden im Elsass nahe Basel, dass Hahnenwasser von Schwangeren, Kleinkindern und anderen verletzlichen Personen nicht mehr getrunken werden kann. Grund dafür ist die Belastung mit Ewigkeitschemikalien PFAS. Das Kürzel «PFAS» meint diverse per- und polyfluorierte Alkylverbindungen. Diese Chemikalien werden in der Industrie breit eingesetzt, da sie über praktische Eigenschaften verfügen: Sie sind wasserabweisend und hitzefest. Man findet sie in Regenkleidern und Bratpfannen, in Löschschäumen und sie werden täglich mit Pflanzenschutzmitteln ausgebracht.

Die Ewigkeitschemikalien sind extrem langlebig, sie bauen sich in der Umwelt kaum ab und reichern sich so auch in der Nahrungskette an. Auch tiefere Belastungen, zum Beispiel im Trinkwasser, werden so zum Problem. Im Körper werden PFAS akkumuliert. Die Stoffe gelten als krebserregend, stören das Hormonsystem, schwächen das Immunsystem und stehen im Verdacht, auch bei Alzheimer eine Rolle zu spielen.

Nicht nur im Elsass, auch in der Schweiz spricht man zunehmend von diesen Problemen. Fische aus einheimischen Seen überschreiben die PFAS-Grenzwerte teils um ein Vielfaches, die Fischer bangen um ihre Zukunft. Im Kt. St.Gallen können gewisse Bauern ihr Fleisch nicht mehr verkaufen, weil es zu hohe PFAS-Werte hat.

Das Problem wird sich nicht von selbst lösen. Die Stoffe, die heute in der Umwelt sind, bleiben für eine lange Zeit und reichern sich an. Im Trinkwasser sind mehrere aufwändige Klärstufen nötig. Technisch gibt es aber noch keine einzige Aufbereitungsanlage in der Schweiz, die in der Lage ist, alle PFAS aus dem Wasser zu entfernen. Die Kosten für die technische Aufrüstung der Anlagen bezahlt die Allgemeinheit.

Die EU diskutiert ein Verbot. Die Schweiz aber tut, was sie am besten kann: Sie wartet ab und verzichtet teils bewusst auf Grenzwerte. Ich wünschte mir aber eine Politik, die unsere Gesundheit an erste Stelle setzt – und nicht die kurzfristigen Interessen der Industrie.

Jetzt Petition für ein Verbot von PFAS unterzeichen: Petition unterschreiben

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