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[News aus Bern] Herbstsession 2024

[News aus Bern] Herbstsession 2024

 23. März 2025

Liebe Leserin, lieber Leser
Money Money Money - alles dreht sich momentan um die Finanzen. Der Bund will sparen - überall - ausser bei der Armee.

82% der Menschen in der Schweiz finden, die Armee gebe genug oder zu viel für die Armee aus. Trotzdem hat der Nationalrat einen Zahlungsrahmen von fast 30 Milliarden für Armee für die nächsten vier Jahre gesprochen, das sind 40% mehr als für die letzten vier Jahre. Nach diesen vier Jahren soll sich das Armeebudget sogar verdoppeln. Dafür müssen viele Bereiche bluten, auch solche, die unmittelbar mit der Sicherheit zusammenhängen: Die Polizei, der Nachrichtendienst, der Bevölkerungsschutz. Beiträge an Unternehmen, die den Zivildienst beschäftigen für Einsätze im Umweltschutz sollen gestrichen werden, genau wie Beiträge des Bundes an Hochwasserschutzmassnahmen der Kantone. Auch die internationale Zusammenarbeit soll zusammengestrichen werden, ausgerechnet. Bereits am ersten Tag der Session hat die Mehrheit des Nationalrats denn auch beschlossen, den Beitrag an das UNO-Palästinenser-Hilfswerk UNRWA zu streichen. Angesichts der Bilder, die uns täglich aus dem Gaza-Streifen erreichen, hat mich das tief erschüttert.

 

Mir macht die einseitige Ausrichtung der Sicherheit auf die «militärische Verteidigungsfähigkeit» Sorgen. Die Sicherheit der Schweiz, sie hängt von so viel mehr ab: vom Zustand unserer natürlichen Lebensgrundlagen, von unserem Verhältnis zu anderen Ländern und der Stabilität internationalen Rechts. Es ist selbstverständlich, dass die Schweiz ihren Beitrag zur europäischen Sicherheit zu leisten hat. Aber ich bin überzeugt, dass unser dringend benötigter Beitrag zu Frieden und Sicherheit nicht im Militärischen liegt. Unsere Stärke als kleines, mehrsprachiges, multikulturelles und friedliches Land liegt in unserer Fähigkeit, ein unermüdlicher Akteur auf dem friedenspolitischen Weg zu sein.

Ein Akteur, der die Kriege dieser Welt nicht durch Kriegsmaterial und Gelder befeuern sollte, sondern sich mit aller Kraft für den Frieden einsetzen könnte. Genau diese Position habe im im Nationalrat bei der Beratung der Armeebotschaft und auch in der SRF Arena zur Sicherheitspolitik vertreten.

Und ich habe mit einer Parlamentarischen Initiative die Grundsatzfrage gestellt: Soll die Schweiz auch in Zukunft mit Rüstungsmaterial im Kriegsgeschäft mitmitmischen oder wäre es an der Zeit, Kriegsmaterialexporte aus der Schweiz zu beenden?

Ausserdem hat sich das Parlament mit gefälschten Unterschriften beschäftigt. Kurz vor der Session wurde bekannt, dass im grossen Stil Unterschriften für Volksinitiativen gefälscht wurden. Über alle Parteien hinweg hat diese Neuigkeit aufgerüttelt. Das Vertrauen in die Demokratie und die Institutionen wird damit untergraben. Bereits hat das Parlament das Heft in die Hand genommen und diskutiert Massnahmen, um in Zukunft solche Vorkommnisse zu vermeiden.

 

Nachdem die FDP vor der Session in den Medien angekündigt hatte, dass sie in Asylfragen mit der SVP paktieren will, hat sie hier ihren Worten Taten folgen lassen und SVP-Vorstössen zugestimmt. Der Nationalrat hat somit mit einer knappen Mehrheit zugestimmt, das Recht auf Familiennachzug für Kriegsflüchtlinge zu streichen. Dass der Nationalrat damit sowohl gegen die Menschenrechtskonvention als auch gegen die Verfassung verstösst, war der Mehrheit egal. Dank des Engagements meines Parteoikollegen Mathias Zopfi im Ständerat konnte der Ständerat dazu bewegt werden, die SVP-Vorstösse auf ihre Rechtmässigkeit zu überprüfen, bevor sie im Ständerat behandelt werden.

Neben der menschenfeindlichen Politik der SVP im Parlament hinterlässt Bundesrat Rösti immer deutlicher seine Spur im Umweltdepartement. Im 4-Milliarden-Sparpaket des Bundes sind 400 Millionen Klimasubventionen enthalten, darunter beispielsweise die Gelder des Gebäudeprogramms. Es scheint, als bräuchte der Umweltminister die Stellen im Departement, um seinen Atomkraft-Kurs weiter zu führen. Aber Atomkraft sabotiert die Energiewende. Wir bereiten uns bereits heute auf das Referendum vor, hier kann man schon heute die Unterstützung zusichern.

Wollen wir Klima und Umwelt schützen, müssen wir die Energiewende beschleunigen – nicht neue AKWs bauen! Zum Beispiel mit der Solar-Initiative.

Packen wir die Chance, den Druck auf das Parlament zu erhöhen, damit es wieder in eine grüne Richtung geht.
Herzliche Grüsse


Marionna Schlatter

In der Schweiz ist mehr als ein Viertel der Bevölkerung von der Demokratie ausgeschlossen. Das will die Demokratie-Initiative ändern. Sammelendspurt -  jetzt unterschreiben und gleich einschicken!

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