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[News aus Bern] Wintersession 2024

[News aus Bern] Wintersession 2024

 21. Dezember 2024

Liebe*r Besucher

 

Was für ein Abstimmungssonntag! Die Schweizer Bevölkerung hat den Bau neuer Autobahnen in der Schweiz abgelehnt. Dieses Zeichen ist so wichtig! Es legt den Grundstein für eine zukunftsfähige Verkehrspolitik. Die Bevölkerung will die Verkehrswende und Dekarbonisierung des Verkehrs.

Ich bin stolz, zu diesem Autobahn-Abstimmungserfolg beigetragen zu haben. Ich konnte mich an vielen Orten einbringen, zum Beispiel auch in der Sendung "Let's talk" von SRF Swissinfo. Mit dem Engagement für nachhaltigen Verkehr gings auch in der Session weiter. Nachdem der Bundesrat mittels Kreditsperren den im CO2-Gesetz hart erkämpften Beitrag für die Entwicklung von internationalen Zugverbindungen und Nachtzügen gesperrt hatte, haben wir eine Petition lanciert, die innert nur 3 Monaten mit fast 60'000 Unterschriften "Referendumsstärke" erlangt hat. Ich bin sicher, dass das dazu beigetragen hat, dass im Rahmen der Budgetdiskussion nun doch wieder etwas Geld für die Nachtzüge gesprochen wurde.

A propos Budget: Das war das vorherrschende Thema der Wintersession. Nach dreiwöchigem harten Aushandeln fand das Parlament schliesslich zu einem Kompromiss zusammen. Leider ist der Kompromiss durch die bürgerliche Mehrheit geprägt. Die Armee kriegt 35% mehr Geld, auch die Landwirtschaft gehört wieder zu den Gewinnern. 135 Mio wird auf dem Buckel des Bundespersonals gespart. Und was mich am meisten schmerzt: 110 Mio weniger erhält die Entwicklungszusammenarbeit. Bis zuletzt habe ich dagegen gekämpft, die Armeeausgaben gegen die Entwicklungshilfe auszuspielen. Dieser Entscheid zeigt klar, wie es in der Sicherheits- und Aussenpolitik einen Paradigmenwechsel gibt.


"Gerade jetzt, wo Aufrüstung wieder als alternativlos gilt, braucht es eine Gegenbewegung. Es geht darum, humanitäre Werte in den Mittelpunkt zu stellen und zu zeigen, dass Frieden und Abrüstung auch in schwierigen Zeiten möglich und notwendig sind", so hat mich die PS-Zeitung in einem Interview zur Atomwaffenverbotsinitiative zitiert. Ich zeige darin auf, dass nukleare Abschreckung eine Sackgasse ist und warum die Schweiz zurzeit auf der falschen Seite der Geschichte steht. Ich zeige mein Engagement als Co-Präsidentin der Allianz für ein Atomwaffenverbot. Hast Du die Intiative schon unterschrieben?

Die At‍omkraft ist aber nicht nur sicherheitspolitisch zurück auf der politischen Agenda. Am Freitag hat der Bundesrat seinen Gegenvorschlag zur SVP-Blackout-Initiative präsentiert. Er will das Neubauverbot für Atomkraftwerke durch die Hintertüre wieder aufheben. Aber die ganze Diskussion um Atomkraft sabotiert die Energiewende. Bis neue AKWs in der Schweiz bewilligt und gebaut wären - bis dann muss die Schweiz bereits eine erneuerbare Stromversorgung haben. Das entspricht nicht nur unseren internationalen Abmachungen, das hat die Bevölkerung auch jüngst mit der Annahme des Klimaschutzgesetzes bestätigt. Auch beim Thema Atomkraft zeigt Bundesrat Rösti: Rösti bleibt Rösti, der Atom- und Erdöllobbyist. Dazu schreibe ich regelmässig auf dem Watchblog der Grünen, zum Beispiel hier zum seinem Umgang mit wissenschaftlichen Grundlagen.

Das neue Jahr bringt für mich persönlich eine grössere politische Veränderung. Ab 2025 werde ich nicht mehr in der Sicherheitspolitischen Kommission und auch nicht mehr in der Verkehrskommission einsitzen. Die Fraktion hat entschieden, dass ich ab nächstem in der UREK, der Umweltkommission, politisieren darf. Diese parlamentarische Rückkehr zur Umweltthematik als Kernthema freut mich sehr!

Ich wünsche allen erholsame Feiertage und einen motivierten Jahreswechsel. Es gibt so viel zu tun - für eine friedlichere, grünere und gerechtere Welt.

Marionna Schlatter

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